Jelbi-Station am S-Bahnhof Gehrenseestraße in Betracht ziehen

Jelbi-Station am S-Bahnhof Gehrenseestraße in Betracht ziehen
28.05.2025

Sie schaffen eine ideale Verbindung zwischen Öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV) und Individualverkehr: Die Jelbi-Stationen und -Punkte. Es gibt sie inzwischen in allen Berliner Bezirken. Aber vor allem in den sogenannten Randgebieten sind sie noch eine Ausnahme. Eine Fläche, die sich von ihrer Größe her als Jelbi-Standort anbieten würde, ist die unter der Gehrenseebrücke. Der S-Bahnhof Gehrenseestraße war Anfang Dezember vergangenen Jahres nach umfangreicher Modernisierung gerade wieder eröffnet worden. Im Umfeld solch eines modernisierten Bahnhofs würde sich ein modernes Umsteigekonzept wie Jelbi anbieten. Deshalb wollte ich per Schriftlicher Anfrage vom Senat erfahren, ob es bereits Mobilitätsangebote von Jelbi im unmittelbaren Umfeld des S-Bahnhof Gehrenseestraße gibt oder ob geplant ist, solch ein Angebot demnächst zu schaffen.
Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt teilt mir in ihrer Antwort mit, dass es zwar kein solches Angebot im unmittelbaren Umfeld, aber drei Sharing-Angebote mit Fahrrädern, E-Tretrollern und Pedelecs in der Nähe gibt. Von diesen „reicht das Geschäftsgebiet bis kurz vor den S-Bahnhof Gehrenseestraße“. Jelbi befinde sich bis Ende 2025 in der Erprobung, heißt es weiter aus der Senatsverwaltung. „Dafür wurden Pilotnetze festgelegt, in denen Jelbi-Netze erprobt werden.“ Allerdings: „Hohenschönhausen ist nicht Teil dieser Pilotnetze.“
Der Bezirk Lichtenberg und Wohnungsbaugesellschaften wie die Howoge würden sich laut Senat aber für ein Jelbi-Netz Neu-Hohenschönhausen engagieren. „Im Rahmen dessen könnte zukünftig auch ein Jelbi-Standort am S-Bahnhof Gehrenseestraße entstehen, auch zur Anbindung des Cleantech Businessparks Marzahn“, schätzt die Senatsverwaltung ein.
Im innerstädtischen Bereich des Bezirks Lichtenberg gibt es übrigens bereits Jelbi-Stationen, beispielsweise am Bahnhof Lichtenberg sowie in der Klara-Weyl-Straße am ehemaligen Krankenhaus Lindenhof. Letztere wurde in Zusammenarbeit von BVG und Howoge eröffnet. Ohne weite Wege können am Bahnhof Lichtenberg Reisende aus Bussen und Bahnen beziehungsweise Am Lindenhof Kiezbewohner aus dem Wohngebiet an den Jelbi-Station auf Sharing-E-Motorroller, -Fahrräder, -E-Tretroller und Carsharing-Autos umsteigen.
Im Rahmen eines Verkehrsvertrages mit der BVG finanziert die Senatsverkehrsverwaltung die Erprobung von Jelbi-Mobilitätsstationen und -Punkte, von denen es in ganz Berlin inzwischen rund 120 gibt. Es wird untersucht, welche verkehrliche Wirkung neue Sharing-Angebote entwickeln und welchen Beitrag sie leisten können, um Verkehrsteilnehmern den Umstieg vom motorisierten Individualverkehr auf den ÖPNV und umgekehrt zu erleichtern.
Zu nutzen sind die an Jelbi-Stationen auszuleihenden Fahrzeuge über die kostenlos herunterzuladende Jelbi-App. Über die haben Nutzer mittlerweile in ganz Berlin Zugriff auf Tausende Fahrzeuge. Die Jelbi-App ist im Apple-App-Store und im Google-Play-Store erhältlich. Weitere Informationen: www.jelbi.de/.
Doch wie bewertet der Senat die Eignung der freien Fläche unter der Gehrenseebrücke als Standort für eine Jelbi-Station? „Die betreffende Fläche ist nach erster Einschätzung als Standort wenig geeignet“, heißt es aus der Senatsverwaltung. „Als Brachfläche sowie durch die Lage unter der Brücke entstünde ein höherer Aufwand. Die Fläche müsste gepflastert und mit Beleuchtung versehen werden, um diese vor Müll und Vandalismus zu schützen. Wegen der Lage unter der Brücke wäre zudem eine entsprechende Wegweisung erforderlich.“ Nach dieser Antwort aus dem Senat werde ich weiter an diesem Thema dran bleiben.