
Im Barther Pfuhl befindet sich derzeit viel zu wenig Wasser. Er scheint auszutrocknen. Anwohner machen sich Sorgen um dieses Kleingewässer. Deshalb fragte Abgeordnetenhausmitglied Martin Pätzold beim Senat nach, welche Gründe zu dieser Situation führen. Um sachkundig antworten zu können, bat die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt das Bezirksamt Lichtenberg um Zuarbeit.
„Die Wasserbilanz des Barther Pfuhls reiht sich ein in die berlinweite Gesamtsituation der stehenden Gewässer 2. Ordnung und der Kleingewässer“, heißt es aus dem Bezirksamt. „Durch die negative Niederschlagsbilanz der letzten Jahre können viele Gewässer keinen Wasserkörper ausbilden. Dies können auch die Niederschläge in diesem Jahr nicht kompensieren, da sie insgesamt zu gering sind.“
Bei der letzten Begehung durch das Umwelt- und Naturschutzamt Lichtenberg am 17. Juli dieses Jahres konnten nur noch Teilbereiche des Barther Pfuhls als wasserführend dokumentiert werden. Hat diese Situation Auswirkungen auf das Umfeld des Gewässers? möchte Martin Pätzold erfahren. Das Bezirksamt Lichtenberg könne, bis auf den zunehmenden Aufwuchs von Pflanzen im Uferbereich, derzeit keine weiteren negativen Auswirkungen im Zusammenhang mit der geringen Wasserführung feststellen, heißt es von der Senatsverwaltung.
Nachdem augenscheinlich klar ist, dass der Barther Pfuhl auszutrocknen droht: Was ist geplant, um ihn nachhaltig aufzufüllen? Wer ist dafür verantwortlich? Und welchen Zeitplan gibt es gegebenenfalls? fragt Martin Pätzold nach. „Zur Verbesserung des Wasserkörpers ist es vorrangig notwendig, die Schlammmenge zu reduzieren“, informiert das Bezirksamt. Eine permanente Auffüllung des Barther Pfuhls sei durch das Bezirksamt allerdings nicht leistbar, heißt es weiter. Der Grund: Fast alle in der Zuständigkeit des Bezirks liegenden Gewässer leiden im Sommer unter Wassermangel.
Das Bezirksamt Lichtenberg ist für die Pflege und Unterhaltung von immerhin 22 stehenden Gewässer der 2. Ordnung sowie für 35 weitere Klein- und Kleinstgewässer im gesamten Bezirk zuständig. „Im Rahmen der Prioritätensetzung werden nur die Gewässer aufgefüllt, bei denen es entsprechende Vorgaben gibt, zum Beispiel aus Schutzgebietsverordnungen oder aus dem Artenschutzrecht heraus“, so das Bezirksamt in seiner Stellungnahme an den Senat.
Aber welche Schritte werden unternommen, um künftig einer Austrocknung von Gewässern, insbesondere des Barther Pfuhls vorzubeugen? Wie bereits erwähnt, sei die Reduzierung der Schlammmenge im Pfuhl erforderlich, damit er wieder mehr Wasser führen kann, heißt es von den Fachleuten im Bezirk. „Dafür werden aber Investitionsmittel in größerer Ordnung benötigt“, stellt das Bezirksamt klar. Doch diese Investitionsmittel sind seit Jahren nicht in Sicht. „Alternativ könnte eine Finanzierung über ein passendes Förderprogramm erfolgen“, heißt es weiter. Allerdings gibt es derzeit keine Sanierungspläne für den Barther Pfuhl, da andere Seen und Pfuhle in der Priorität höher eingestuft sind. Trotz dieser Antworten will Martin Pätzold am Thema dran bleiben.
Foto-Information:
Der Barther Pfuhl befindet sich inmitten des Neubaugebietes zwischen Zingster Straße und Barther Straße. Einst war er nicht nur idyllisch gelegen, sondern war auch voller Wasser – wie auf dem alten Foto zu erkennen ist. Heute wuchern in ihm Schilf und andere Wasserpflanzen, und er führt viel zu wenig Wasser.
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