
Die Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE wird im November mit bauvorbereitenden Maßnahmen im Innenhof an der Barther Straße beginnen. Die eigentlichen Bauarbeiten sollen dann im 1. Quartal 2026 starten. Vorgesehen ist, dass sie Ende 2027 beendet werden. Das erfuhr Abgeordnetenhausmitglied Prof. Dr. Martin Pätzold aus den Antworten auf seine Schriftliche Anfrage an den Senat.
Die HOWOGE hatte im August auf ihrer Internetseite verkündet, dass sie für das geplante Haus 3 an der Barther Straße die Baugenehmigung erhielt und es mit der Umsetzung des Wohnungsbaus nun konkreter werde (siehe https://unternehmen.howoge.de/quartiersentwicklung/partizipation/partizipationsverfahren/barther-strasse.html). Deshalb wollte der Walkreisabgeordnete Näheres erfahren. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen bat die Wohnungsbaugesellschaft deshalb um Stellungnahme.
Gegen das ursprünglich geplante Vorhaben mit 237 Wohnungen im Innenhof der Barther Straße gab es im Bezirk erheblichen Widerstand. Wenn es nach den Anwohnern und ihren Unterstützern aus der Politik ginge, bliebe der Innenhof an der Barther Straße unbebaut. Nach einem Bürgerdialog ab 2018 entschied sich die HOWOGE, „nur“ 177 Wohnungen in drei Häusern zu bauen. Für die ersten beiden Gebäude mit 114 Wohnungen reichte die Wohnungsbaugesellschaft im April 2021 einen Bauantrag ein. Er wurde ihr im Februar 2022 genehmigt. Doch mit dem Bauen wurde zunächst nicht begonnen. Für das geplante dritte Gebäude mit 63 Wohnungen war ein zweiter Bauantrag einzureichen. Damit dieses Gebäude errichtet werden kann, musste zunächst die Stichstraße mit Wendehammer im Innenhof, die zur früheren Kita im Quartier führte, als Straßenland entwidmet werden.
In der Lichtenberger Politik gab es zunächst Widerstand gegen diese Entwidmung. Doch der seinerzeit zuständige Stadtrat für Stadtentwicklung vollzog die Entwidmung 2023 im Alleingang, wie der Senat seinerzeit auf Anfrage der Hohenschönhausener CDU-Abgeordnetenhausmitglieder mitteilte. So konnte die HOWOGE nach der Entwidmung auch den Bauantrag für das dritte Wohnhaus stellen.
Doch was kommt mit Beginn der Bauarbeiten auf die Anwohner zu? Auf die entsprechende Fragen von Martin Pätzold antwortet die HOWOGE nur vage: „Für die Anwohnenden ist mit den üblichen Beeinträchtigungen, welche mit Baumaßnahmen einhergehen, zu rechnen.“ Und welche Straßensperrungen sind im Zusammenhang mit dem Bauvorhaben vorgesehen? „Es sind zeitlich begrenzte Sperrungen einzelner Straßenabschnitte vorgesehen. Dauerhafte Vollsperrungen sind nicht geplant, sondern punktuelle und temporäre Eingriffe.“ Für den Baustellenverkehr seien definierte Zufahrtsrouten festgelegt, um die Belastung der Wohnstraßen zu reduzieren, heißt es weiter von der HOWOGE. „Es gibt eigene Baustellenzufahrten mit Wendemöglichkeiten, damit die Baufahrzeuge nicht in anliegende Wohnstraßen ausweichen müssen.“ Für die Anwohner werde die Zugänglichkeit zu ihren Hauseingängen während der gesamten Bauzeit gewährleistet, versichert die Wohnungsbaugesellschaft. Gegebenenfalls erfolge dies auch mit provisorischen Lösungen für einen begrenzten Zeitraum.
Doch welchen Mehrwert bringt das Bauvorhaben für die bestehende Nachbarschaft? möchte Martin Pätzold in seiner Anfrage wissen. „Neben dem Kernziel, der Schaffung von neuem bezahlbarem Wohnraum, verbessert das
Bauvorhaben unter anderem die Grün- und Freiflächen im Innenbereich“, so die HOWOGE. Die Aufenthaltsqualität werde durch einen kleinen Quartiersplatz, neu gestaltete Spielplätze und Sitzgelegenheiten erhöht. Zudem Seien Fahrradstellplätze geplant. Des Weiteren soll nach Auskunft der HOWOGE auch soziale Infrastruktur in diesem Bauvorhaben entstehen. Geplant seien Gastronomie, eine Kindertagespflege und ein sogenanntes Trägerwohnen. Ein Nachbarschaftscafé sei ebenfalls in Planung.
Nach diesen Auskünften von der HOWOGE wird Martin Pätzold dieses Bauvorhaben, so wie bereits die Planung, weiterhin kritisch begleiten.
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