Wer in den vergangenen Wochen mit den Ersatzbussen der Linie M4, mit den regulären Bussen oder auch mit dem eigenen Pkw auf den Hauptstraßen in Hohenschönhausen-Nord unterwegs war, wird es gemerkt haben: Vor allem in der Rushhour kamen Fahrzeuge hier nur schleichend voran. Der Grund: Am 5. November 2025 wurde die Verkehrsführung an der Kreuzung Hansastraße/ Falkenberger Chaussee/ Darßer Straße/ Malchower Weg kurzfristig und ohne vorherige öffentliche Information geändert. Aufgrund von Gleisbauarbeiten der BVG im Bereich der Straßenbahnlinie M4 war hier eine Querung nicht mehr möglich; es war lediglich ein Rechtsabbiegen zulässig. Seitdem kam es zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen im gesamten Bereich Nord-Hohenschönhausen. Die Bauarbeiten wurden laut BVG Ende November vorerst abgeschlossen. Weil nächste Bauarbeiten bereits in Sicht sind, wollte Abgeordnetenhausmitglied Prof. Dr. Martin Pätzold vom Senat per Schriftlicher Anfrage wissen, wie über diese Baustelle öffentlich informiert worden ist, wie die Baustellenkoordination ablief und wie umfangreiche Bauarbeiten in Hohenschönhausen künftig besser koordiniert werden können.
Die BVG ließ über den Senat mitteilen: „Die Anwohnenden wurden am 01.09.2025 über eine Postwurfsendung umfänglich über die Baumaßnahmen informiert. Die Baustelleninformation wurde an 3.645 Haushalte in der unmittelbaren Umgebung der Baustelle verteilt.“ Doch viele Autofahrer, die auf den Hauptverkehrsachse Falkenberger Chaussee und der Hansastraße unterwegs sind und nicht in dieser Umgebung wohnen, erreichte diese Information somit offenbar nicht. Das Bezirksamt teilt indes mit, dass ihm „über die Auswirkungen auf den ÖPNV-Betrieb und die Verkehrsflüsse im betroffenen Umfeld keine Erkenntnisse“ vorliegen. Es wurde also offenbar nicht geprüft, welche Auswirkungen die Bauarbeiten auf den Verkehr haben. Dabei hätte man sich nur einmal in der Rushhour an der Zingster Straße in einen der M4-Ersatzbusse setzten müssen, um das zu erfahren. Staus und rund 20 Minuten längere Fahrzeiten waren an der Tagesordnung.
Aber nicht nur an den Gleisen der Straßenbahn wurde gearbeitet. Zeitgleich finden Arbeiten für den Neubau eines Radweges im Straßenzug Falkenberger Chaussee und Hansastraße statt, räumt der Senat ein, versichert zugleich aber: „Diese Maßnahmen sind verkehrlich aufeinander abgestimmt worden.“ Doch offenbar funktionierte das nur in der Theorie. Deshalb möchte Martin Pätzold wissen: Welche Maßnahmen plant das Bezirksamt zukünftig, um durch frühzeitige Abstimmung und transparente Kommunikation vergleichbare Situationen zu vermeiden? „An dieser Stelle kann nicht erkannt werden, dass intransparente Kommunikation zu einer Problemsituation geführt hätte. Auch ist nicht garantiert, dass sich trotz sorgfältiger Planungen nicht auch zukünftig gleichgelagerte Umstände einstellen“, antwortet ihm Bezirksamt. Und auf die Frage: Welche Rolle hatte der Baustellenkoordinator des Senats bei der Planung, Genehmigung und zeitlichen Abstimmung der Baumaßnahmen? teilt der Senat schlicht mit: „Es gibt beim Senat gegenwärtig noch keinen Baustellenkoordinator für die genannten Tätigkeiten.“
Die BVG ist mit ihren Gleisbauarbeiten in der Hansastraße leider noch nicht fertig. Sie plant für die Zeit vom 2. März bis zum 26. Juli 2026 die nächsten Bauarbeiten zwischen Feldtmannstraße und Buschallee. Als Ersatz für die Straßenbahnlinie M4 sollen wieder Busse fahren. Bleibt zu hoffen, dass dann im Vorfeld besser öffentlich informiert wird und die Bauarbeiten so koordiniert ablaufen, dass der Verkehr reibungsloser fließen kann.
Fotoinformation:
Bereits ab der Kreuzung Falkenberger Chaussee/ Zingster Straße, an der die M4-Baustelle der BVG begann, dauerte es tagsüber oft viele Minuten, ehe Ersatzbusse und reguläre Busse aus Richtung Zingster Straße diese Kreuzung passieren konnten. In der Rushhour potenzierte sich die Wartezeit.

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